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Nun müssen die Bakterien mit [[Ammonium]] gefüttert werden. Dazu können z.B. wenige, unempfindliche (und preiswerte) [[Goldfisch]]e oder [[Karausche]]n eingesetzt werden. Sie kommen beim Einlaufen auch mit schlechterer Wasserqualität klar und scheiden Ammonium durch ihren Stoffwechsel aus. Beim Einlaufen sollte nur sehr vorsichtig gefüttert werden, damit die Ammoniumwerte nicht zu stark steigen und die Fische schädigen. |
Nun müssen die Bakterien mit [[Ammonium]] gefüttert werden. Dazu können z.B. wenige, unempfindliche (und preiswerte) [[Goldfisch]]e oder [[Karausche]]n eingesetzt werden. Sie kommen beim Einlaufen auch mit schlechterer Wasserqualität klar und scheiden Ammonium durch ihren Stoffwechsel aus. Beim Einlaufen sollte nur sehr vorsichtig gefüttert werden, damit die Ammoniumwerte nicht zu stark steigen und die Fische schädigen. |
Version vom 28. Juni 2015, 16:02 Uhr
Das Einlaufen, englisch cycling, bezeichnet die Startphase eines Aquaponik-Systems. Wenn die Behäter aufgestellt, Rohre verlegt, Substrat eingebracht und die Pumpen angeschlossen sind, können nicht sofort Fische eingesetzt werden.
Hintergrund
In der Aquaponik leisten Mikroorganismen die Hauptarbeit, indem Sie die Stoffwechselprodukte der Fische in Nährstoffe für die Pflanzen verwandeln. Und die müssen zuerst gefüttert werden und brauchen Zeit, sich im Substrat zu etablieren. Wird das nicht berücksichtigt, kippt das System nach kurzer Zeit um und die Fische werden vergiftet.
Anlaufen
Das Anlaufen dauert je nach Wassertemperatur einige Wochen. Zu Beginn kann man bereits Pflanzen säen. Sie werden in der Anfangszeit wegen des Nährstoffmangels etwas kümmern, aber sollten sich bei steigenden Nitratwerten wieder "berappeln".
Zunächst wird das fertige System mit Wasser und Substrat befüllt und die Pumpe eingeschaltet.
Wenn man einen Aquarienbesitzer kennt, ist es hilfreich, wenn man das System mit Filtermaterial oder Bodengrund aus einem laufenden Aquarium mit nitrifizierenden Bakterien zu impfen. Unbedingt nötig ist das nicht, da sich die Bakterien mit der Zeit auch ohne Starthilfe entwickeln, wenn die Bedingungen stimmen. Es dauert nur länger.
Nun müssen die Bakterien mit Ammonium gefüttert werden. Dazu können z.B. wenige, unempfindliche (und preiswerte) Goldfische oder Karauschen eingesetzt werden. Sie kommen beim Einlaufen auch mit schlechterer Wasserqualität klar und scheiden Ammonium durch ihren Stoffwechsel aus. Beim Einlaufen sollte nur sehr vorsichtig gefüttert werden, damit die Ammoniumwerte nicht zu stark steigen und die Fische schädigen.
Wenn regelmäßig die Wasserwerte kontrolliert werden, kann man bald beobachten, dass nach einem starken Anstieg die Ammoniumkonzentration wieder sinkt und die von Nitrit ansteigt. Dann sind die ersten Nitrifizierer wie Nitrosomonas eingezogen. Jetzt muss man darauf achten, dass das Ammonium nicht auf Null absinkt, sonst fehlt den den Neubürgern das Futter. Im Notfall etwas mehr Fischfutter geben. Nach einem Anstieg der Nitritwerte sinken diese wieder und stattdessen steigt der Anteil von Nitrat im Wasser, weil Nitrobacter und Kollegen eingezogen sind .
Nun sind alle Mikroorganismen, die wir brauchen, vorhanden, aber es sind noch sehr wenige. Bis sich das System stabilisiert, dauert es noch ein wenig, aber es ist nun bereit für die erste Saison.
Wer Goldfische mag, kann den Besatz jetzt etwas erhöhen und einfach weitermachen, natürlich mit regelmäßigen Wassertests.
...die ersten "richtigen" Fische
Hier ist noch Vorsicht geboten: Damit die Stoffwechselaktivität der Fische nicht schneller wächst als die Bakterienpoplation, fängt man am besten mit wenigen kleinen Fischen an, die dann im Fischbecken wachsen.
So können die Bakterien Schritt halten und nach der ersten Saison hat man ein ausgewachsenes und leistungsfähiges Aquaponiksystem ohne allzuviele Fische zu verlieren.